Die westdeutsche Gehörlosenbewegung
Eine Chronologie der Gehörlosenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland ab 1950
14.-15.09.2002
Außerordentliche Bundestagung in Kiel
01.05.2002
Bundesgleichstellungsgesetz tritt in Kraft. Deutsche Gebärdensprache ist als vollwertige Sprache gesetzlich anerkannt.
01.-06.09.2001
3. Deutsche Kulturtage der Gehörlosen unter dem Motto „Eine Kultur findet Anerkennung“ in München.
Den Kulturpreis erhielten Gertrud Mally, München, und Gunter Puttrich-Reignard, Berlin.
01.07.2001
Sozialgesetzbuch IX Iritt in Kraft. Wichtigster Punkt: Gebärdensprache kommt zum 1. Mal im Gesetz vor, wurde jetzt anerkannt.
30.10.-03.11.2000
Mitarbeiterschulung in Bad Berleburg
2000
14.10.1999
Auf der Mitgliederversammlung des DGB in Essen wurde die bisherige Vizepräsidentin Gerlinde Gerkens neue Präsidentin des DGB, als erste Frau in der Geschichte des DGB. Dr. Ulrich Hase wurde einstimmig zum Ehrenpräsident und Robert Brück zum Ehrenmitglied des Deutschen Gehörlosen-Bundes ernannt.
25.-31.07.1999
13. Weltkongreß der Gehörlosen in Brisbane/Australien.
Deutscher Vertreter: Rudolf Sailer
23.01.1999
Am 23.01.1999 wurde in Rendsburg der Fachausschuß Jugend des Deutschen Gehörlosen-Bundes eingerichtet. 1. Vorsitzender wurde Stefan Goldschmidt, Hamburg, weitere Mitarbeiter: Susanne Pufhan, Essen, Doris Bönisch, München und Markus Meincke, München.
28.08.1998
2. Wahlveranstaltung des DGB zur Bundestagswahl im Bonner Wasserwerk. Moderatorin: Lea Rosh vom NDR; Politische Vertreter: Ulrike Mascher (SPD), Dr. Heide Knake-Werner (POS), Andreas Schmidt (CDU), Volker Beck (Bündis 90/Die Grünen) und Dr. Jürgen Junglas (FDP).
23.-26.10.1997
2. Deutsche Kulturtage der Gehörlosen unter dem Motto „Eine Kultur setzt Zeichen“ und Arbeitstagung in Dresden. Präsidentin des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Rita Süßmuth besuchte diese Veranstaltung. Sachsens Sozialminister Dr. Hans Geisler und Landesverbandsvorsitzender Marlin Domke bekamen aus der Hand des Präsidenten Dr. Ulrich Hase die goldene Ehrennadel des Deutschen Gehörlosen-Bundes. Präsident Dr. Ulrich Hase erhielt die Karl-Wacker-Ehrenplakette des Deutschen Gehörlosen-Bundes. Kulturpreisträger: David Bloch, USA und Prof. Siegmund Prillwitz mit seinem Team Alexander von Meyenn, Heiko Zienert, Wolfgang Schmidt, Bernd Rehling und Regina Leven, alle Hamburg. Den Sonderpreis bekam Caroline Link, Regisseurin und Drehbuchautorin des Kinofilms „Jenseits der Stille“. Wie Dr. Hase betonte, verhalf dieser Film der deutschen Gebärdensprache zu einer ungeheuren Popularität und weckte breites Interesse der Sprache der Gehörlosen. Carolin Link wurde vom Publikum stark gefeiert.
06.-15.07.1995
12. Weltkongreß der Gehörlosen in Wien/Österreich
Deutsche Delegation: Dr. Ulrich Hase, Gerlinde Gerkens, Marlin Domke, Willi Huck und die hauptamtliche Referentin Ulrike Walther
19.-22.10.1995
DGB-Bundestagung mit Wahl des Präsidiums in Dresden; Präsident Dr. Ulrich Hase, Rendsburg. 1. Vizepräsidentin Gerlinde Gerkens, Kiel, 2. Vizepräsident Willi Huck, Gaggenau, 3. Vizepräsident Rudolf Sailer, München, weitere Präsidiumsmitglieder Michael Stengel, Essen, Käthe George, Bremen und Erhard Müller, Erfurt.
23.06.1995
Großdemonstration in Hamburg – über 2.000 Gehörlose kamen nach Hamburg, um für Gebärdensprachdolmetscher-Einblendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu demonstrieren. Vom Bahnhof Hamburg-Dammtor ging es vorbei am Hamburger Hauptbahnhof durch die Innenstadt zum NDR-Gebäude. Die
Forderung des DGB war es, Nachrichtensendungen sollen einmal täglich und wichtige politische Informationsbeiträge im Fernsehen gedolmetscht werden und auch mehr Untertitelung wurde gefordert.
14.-16.10.1994
Auf der DGB-Arbeitstagung in Frankfurt/Main wurde das bisherige Präsidiumsmitglied Gerlinde Gerkens, Kiel neue 1. Vizepräsidentin.
26.08.1994
1. Wahlveranstaltung des DGB für Gehörlose in Duisburg, von den Parteien waren anwesend: Dr. Norbert Blüm (CDU), Rudolf Dressler (SPD), Heinz Lanfermann (FDP), Dr. Andreas Jürgens (Bündis 9O/Grünen). Themen waren:
-
Anerkennung der Gebärdensprache
-
Zuerkennung eines eigenen Merkzeichen GL, gekoppelt mit einem Nachteilsausgleich
-
Erhöhung des Steuerfreibetrages für Gehörlose
-
Integration von Gebärdensprache und Kultur Gehörloser in das Schulwesen
-
Einblendung von Gebärdensprachdolmetschen im Fernsehen
-
Aufnahme von Schreibtelefonen und Faxgeräten sowie Einsatzes von Gebärdensprachdolmetschern in den Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen
-
Institutionelle Förderung der Gehörlosenverbände
17.-19.12.1993
Europäische Konferenz der gehörlosen Senioren in Siegen/Nordrhein-Westfalen.
14.-17.10.1993
1. Deutsche Kulturtage der Gehörlosen unter dem Motto „Eine Kultur bringt sich zur Sprache“ in Hamburg. Kulturpreisträger: Friedrich Waldow, Essen und Pfarrer Heinz Weithaas, Leipzig. Sonderpreis (Filmpreis): Gerhard Schatzdorfer, München (Sehen statt Hören).
10.-12.09.1993
1. Frauenpolitisches Wochenendseminar unter Leitung des Präsidiumsmitglied und Frauenbeauftragten Gerlinde Gerkens, Kiel.
17. - 19.10.1991
DGB-Bundestagung mit Wahl des Präsidiums in Berlin. Ulrich Hase, Rendsburg wurde mit großer Stimmen-Mehrheit wieder DGB-Präsident, 1. Vizepräsident Robert Brück, Mainz und Martin Domke, Dresden wurde als Vertreter der ostdeutschen Gehörlosen zum 2. Vizepräsident gewählt. Schatzmeister Horst Koppe, Karlsruhe, als Beisitzer wurden gewählt: Gerlinde Gerkens, Kiel, Willi Huck, Gaggenau, Käthe George, Bremen, Rudolf Sailer, München, Marina Schleif, Zeutsch, Adolf Kuss, Stendal.
1991
11. Weltkongreß der Gehörlosen in Tokio/Japan
Deutscher Vertreter: Dr. Ulrich Hase
18.-21.10.1990
Außerordentliche Bundestagung des DGB in Kiel, erstmals sind die Landesverbände der neuen Bundesländer dabei, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Da gab es kein Problem mit der Aufnahme. Die Vorsitzenden der einzelnen Landesverbände stellten sich vor und beschrieben kurz die derzeitige Situation. Einhellig kam es allen zum Ausdruck, dass man sehr froh sei, endlich wieder wie vor der DDR-Zeit einen eigenen Gehörlosenverband mit eigener Führung durch Gehörlose zu haben und man hoffte, mit der Aufbauarbeit gut voran zukommen. Zwar besteht immer noch der Bund der Gehörlosen der Ex-DDR, der durch seine Präsidenten Karlheinz Kunze und Vizepräsident Lutz Köhler vertreten war. Er hat aber nur noch die Aufgabe, bis zum 01. Oktober 1991 mit Bund der Schwerhörigen der Ex-DDR die derzeitigen Vermögensverhältnisse zu klären und eine verbindliche Regelung herbeizuführen. Für alle Anwesenden war die Aufnahme der neuen Landesverbände in den Deutschen Gehörlosen-Bund ein historischer Moment.
15. - 16.06.1990
15. – 16.06.1990 fand in Berlin der außerordentliche Kongress des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der DDR statt.
1990
13.10.1989
Auf der Bundestagung am 13.10.1989 an läßlich des Bundestreffens der deutschen Gehörlosen in Karlsruhe wurde Herr Dr. Ulrich Hase, Rendsburg neuer Präsident, 1. Vizepräsident Robert Brück, Mainz, Käthe George, 2. Vizepräsidentin, Bremen, Horst Koppe, Schatzmeister, Karlsruhe, als Beisitzer wurden gewählt; Rudolf Gast, München, Friedrich-Wilhelms Jürgens, Hildesheim, Gerlinde Gerkens, Kiel, Horst Krämer, Darmstadt, Monika Seifert, Neuwied, Hans-Joachim Köhler, Fulda, Jürgen Stachlewitz, München.
25.-28.04.1989
Delegation des Deutschen Gehörlosen-Bundes in Ostberlin – Begegnung mit den Funktionären des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der Deutschen Demokratischen Republik (GSV). Delegation des DGB: Robert Brück, Käthe George, Hermann Drese, Willi Huck und Friedrich-Wilhelm Jürgens. Präsidiumsmitglieder des GSV: Karl Reschke, Gerda Liebernickel, Heidi Mühlstein, Wolfgang Buchholz und Gerhard Sauerbrey.
14.12.1988
Wolfgang Czempin legte am 14.12.1988 sein Amt als Präsident nieder, daraufhin übernahm Vizepräsident Robert Brück, Mainz für ein Jahr die Geschäfte des DGB.
19.-22.07.1988
Treffen zwischen den Vertretern des Deutschen Gehörlosen-Bundes und des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der DDR in Bonn-Bad Godesberg. Vertreter der DDR: Karl Reschke, Wolfgang Buchholz, Gerda Liebernickel, Heidi Mühlstein, Gerhard Sauerbrey. Vertreter des DGB: Wolfgang Czempin, Hermann Drese, Friedrich-Wilhelm Jürgens, Gertrud Stock, Willy Koch (beide LV NRW)
September 1987
Im September 1987 fordert das Europäische Parlament die offizielle Anerkennung der Gebärdensprache.
20.-28.07.1987
9. Weltkongreß der Gehörlosen in Helsinki/Finnland.
Deutsche Delegation: Wolfgang Czempin, Hermann Drese, Willi Huck, Wolfgang Müller
11.05.1987
Am 11.05.1987 wurde an der Universität Hamburg das „Zentrum für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser“ eröffnet.
Es ist die erste und einzige Einrichtung dieser Art in Deutschland. Die Leitung dieser Einrichtung übernahm Prof. Siegmund Prillwitz.
22.-28.03.1987
Auf der Mitarbeiterschulung des DGB vom 22.-28.03.1987 in Gernsbach-Lautenbach/Schwarzwald befasste man sich mit dem Thema „Recht der Gehörlosen auf Dolmetscher“ und sowie auch „Der Gehörlosendolmetscher-Einsatz in der Bundesrepublik Deutschland“.
01.10.1985
Am 01.10.1985 tritt für Gehörlose ein bedeutungsvolles Gesetz in Kraft. § 57 Abs. 1, Satz 1 des Schwerbehindertengesetzes wurde wie folgt geändert: „Schwerbehinderte, die infolge ihrer Behinderung in ihrer Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt oder hilflos sind, sowie Gehörlose, bei denen ein Grad der Behinderung von wenigstens 80 v. H. vorliegt, sind … im Nahverkehr im Sinne des § 59 Abs. 1 unentgeltlich zu befördern.
Der zum 01.04.1984 wirksam gewordene Ausschluß der Gehörlosen aus der unentgeltlichen Beförderung Schwerbehinderter im öffentlichen Personennahverkehr hatte bei allen Betroffenen wie auch bei ihren hörenden Freunden eine riesige Protestwelle ausgelöst, die in der Geschichte der Gehörlosenbewegung beispiellos ist. Mit zahlreichen Protestschreiben an maßgeblichen Bonner Politiker, Öffentlichkeitsarbeit in Form von Diskussionsveranstaltungen mit Politikern auf lokaler Ebene, Durchführung einer Unterschriftenaktion wurde gegen die unsoziale Maßnahme des Freifahrtentzugs angegangen. Mit dem Motto: „Solidarität unser Weg – Freifahrt unser Ziel“ haben wir den Kampf um die Rückgewinnung der Freifahrt geschafft.
13.-16.10.1983
Bundestagung in Nümberg
Wahl des Präsidiums – Wolfgang Czempin, Präsident, Robert Brück, Vizepräsident, Horst D. Krämer, Schatzmeister, Beisitzer Willi Huck, Käthe Georg und Hermann Drese.
1983
8. Wellkongreß der Gehörlosen in Palermo/Sizilien
Deutsche Delegation: Wolfgang Czempin, Willi Huck, Hermann Drese, Friedrich-Wilhelms Jürgens. Rudolf Gast, Hubert Wilhelm
05.03.1982
Am 05.03.1982 wurden im Gehörlosen- und Schwerhörigenzentrum in Frankfurt/Main in feierlicher Form 575.000 Unterschriften „Untertitel in der Tagesschau“ an die Fernsehanstalten übergeben. Alle Redner würdigten dieses „Historische Ereignis der Gehörlosen“.
26.09.1981
Erstmalige bundesweite Veranstaltung „Tag der Gehörlosen“ vor dem Frankfurter Rathaus. Anwesend waren Hessens Sozialminister Armin Clauss, Staatssekretär Hermann Buschfort und Dr. Greza von der Bundesregierung, verschiedene Vertreter der Stadt Frankfurt, der Kirchen, der Parteien und anderer Behindertenorganisationen.
1981
Das internationale Jahr der Behinderten 1981 wurde zum Anlaß genommen, eine Unterschriftenaktion zu starten. Unterschriften für den Wunsch nach Untertiteln in der „Tagesschau“ im Fernsehen.
Am Ende des Jahres 1981 wurde die Unterschriftenaktion abgeschlossen. Zu unserem großen Erstaunen haben viele Bundesbürger unseren Wunsch unterstützt. Über eine halbe Million, genau 575.000 Unterschriften kamen zusammen, ein wahrhaft stolzes Ergebnis.
1980
1979
7. Weltkongreß der Gehörlosen in Varna/Bulgarien
Deutsche Delegation: Wolfgang Czempin, Frankfurt, Heinrich Potthoff, Bielefeld, Horst D. Krämer, Darmstadt, Willi Huck, Gaggenau, Hermann Drese, Essen, Wolfgang Schellerer, Hannover
22./23.10.1977
Arbeitstagung in Fulda.
Vorstellung des Schreibtelefons durch Herrn Dr. Krause von der Hörgeschädigten-Technik Münster.
31.07.-08.08.1975
6. Weltkongreß der Gehörlosen in Washington/USA
05.04.1975
1. Sendung „Sehen statt Hören“ in den 3. Programmen
10./11.11.1973
5. Bundestreffen und Arbeitstagung des DGB in Hanau.
In einer Wahlkampfabstimmung gegen Fritz Ellmers wurde der hessische Landesverbandsvorsitzender Wolfgang Czempin, Wiesbaden neuer Präsident des DGB.
29.07.-05.08.1971
6. Weltkongreß der Gehörlosen in Paris/Frankreich
26.12.1970-03.01.1971
12. Winterjugendlager in Bischofsheim/Rhön
DGZ 1969
Mitteilung in der DGZ 1969
Ab 01. 01. 1970 brauchen die Gehörlosen keine Rundfunkgebühren zu bezahlen
1970
26.12.1969 - 04.01.1970
11. Winterjugendlager in Bischofsheim/Rhön
04./05.10.1969
Bundestagung des DGB in Hannover
Fritz Ellmers, Frankfur/Main zum neuen Präsident gewählt, Vizepräsident Wolfgang Czempin, Wiesbaden, Schatzmeister Heinrich Potthoff, Bielefeld, Beisitzer Werner Kliewer, Neuwied
09. - 16.08.1969
Jugendfahrt zu den 11. Weltspielen der Gehörlosen in Belgrad/Jugoslawien
27.12.1968 - 05.01.1969
10. Winterjugendlager in BischofsheimlRhön
01.12.1968
Präsident Bruno Kühne starb am 01.12.1968 nach schwerer Krankheit.
26.12.-02.01.1968
Winterjugendlager in Bischofsheim/Rhön
10. -17.08.1967
5. Weltkongreß der Gehörlosen in Warschau/Polen
August 1967
Jugendfahrten nach Jugoslawien und Italien
20.-28.05.1967
Nachwuchslehrgang in Bischofsheim/Rhön
30.04.-01.05.1967
1. Bundessternfahrt der gehörlosen Kraftfahrer Deutschlands nach Stuttgart
26.12.1966-02.01.1967
Winterjugendlager in Bischofsheim/Rhön
01.-12.09.1966
Jugendfahrt nach Rom/ltalien
11.-26.09.1965
Jugendfahrt nach Griechenland
14.-21.03.1965
Nachwuchslehrgang in Bischofsheim/Rhön
10./11.10.1964
Arbeitstagung des DGB in Schönau bei Gmünden – Fritz Ellmers, Frankfurt/Main wurde Nachfolger von Heinz Walter als Vizepräsident gewählt.
08.-16.08.1963
Nordlandfahrt des DGB zum Winterjugendlager in Leksand/Schweden
27.12.1962 - 05.02.1963
Winterjugendlager in Bischofsheim/Rhön.
Leitung: Gottfried Hock, München
17.-21.08.1962
4. Weltkongreß der Gehörlosen in Stockholm/Schweden.
Deutsche Vertreter: Heinrich Siepmann, Bruno Kühne, Wolfgang Schellerer, Heinrich Potthoff und Robert Brück
18./19. 10. 1961
Arbeitstagung des Deutschen Gehörlosen-Bundes in Hamburg. Max Härdtner tritt als Präsident ab.
Wahl von Bruno Kühne zum neuen DGB-Präsidenten
1960
Nach den neuesten Bestimmungen werden die Schwererwerbsbehinderten-Ausweise ausgegeben. Jeder in Arbeit stehende Gehörlose kann einen solchen erhalten und zwar in seinem Wohnort zuständigen Amt. In dem Ausweis wird angegeben, mit wieviel % man behindert ist. Gehörlose sind 50 – 70 % erwerbsbehindert. Die Eintragung des Prozentsatzes ist wichtig für den steuerfreien Betrag der neuen Staffelung, die auch für Gehörlose gilt; so die Mitteilung des Deutschen Gehörlosen-Bundes in der DGZ-Nr. 3/1960.
In der Betreuungsarbeit für die Gehörlosen wurden auch die Steuerfreibeträge und deren Staffelung eingeführt und so hatten die Gehörlosen dank dem unermüdlichen Einsatz des DGB ihre Steuervorteile.
Neuer Vertrag mit der GEMA – Nach längerer Verhandlung mit der Generaldirektion der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte) ist es zum Abschluß eines neuen Rahmenvertrages gekommen, in dem die besonderen Verhältnisse der Gehörtosenvereine angemessene Berücksichtigung gefunden haben. Danach wird unseren Vereinen und Verbänden für die Musikaufführungen bei ihren Veranstaltungen auf die bereits ermäßigten allgemeinen Vorzugssätze für Organisationen des Tarifs U-VK ein weiterer Nachlass in Höhe von 33 1/3 % gewährt.
1960
22. - 26.08. 1959
3. Weltkongreß der Gehörlosen in Wiesbaden. Im Rahmen des Programmes wurde auch die 2. Sternfahrt der gehörlosen Kraftfahrer Deutschlands durchgeführt. Als weiteres Mitglied in das Präsidiums des Weltverbandes wurde auch Max Härdtner, Frankfurt gewählt.
Gehörlose Kraftfahrer nehmen am Weltkongreß in Wiesbaden teil. Der Bund der gehörlosen Kraftfahrer Deutschlands verlegte seine alljährlich durchgeführte Sternfahrt für 1959 nach Wiesbaden.
Kurze Geschichte der gehörlosen Kraftfahrt in Deutschland:
Gehörlose Kraftfahrer gab es in Deutschland schon seit 50 Jahren, Damals fuhren einige wenige auf Motorrädern, sehr selten mit Automobilen. Es gehörte schon viel Glück dazu. Behörden ausfindig zu machen, die den Gehörlosen nach bestandener Prüfung den Führerschein aushändigen.
Die eigentliche Ausbreitung der Kraftfahrt bei den Gehörlosen setzte erst mit dem Aufschwung der deutschen Wirtschaft nach 195O ein. Gleichzeitig aber wurde der motorisierte Verkehr immer stärker, so daß die Polizei und Behörden sich immer mehr für die Sicherheit auf den Straßen bemühten.
Gehörlose Kraftfahrer gab es in Deutschland schon seit 50 Jahren, Damals fuhren einige wenige auf Motorrädern, sehr selten mit Automobilen. Es gehörte schon viel Glück dazu, Behörden ausfindig zu machen, die den Gehörlosen nach bestandener Prüfung den Führerschein aushändigen.
Die eigentliche Ausbreitung der Kraftfahrt bei den Gehörlosen setzte erst mit dem Aufschwung der deutschen Wirtschaft nach 195O ein. Gleichzeitig aber wurde der motorisierte Verkehr immer stärker, so daß die Polizei und Behörden sich immer mehr um die Sicherheit auf den Straßen bemühten.
Die gehörlosen Kraftfahrtaspiranten stießen teils auf aufgeschlossene, teils aber auch auf ablehnende Behörden. Dieser Zustand warf Fragen auf, die ihre endgültige Klärung im Grundsatzurteil des Oberverwaltungsgerichts Münster AZ: VII A 77/54 5 K 884/53 gefunden haben. Dort wurde erkannt, dass auch Gehörlose befähigt sind, ein Kraftfahrzeug im Verkehr zu führen. Das Gericht hat das Problem von allen Seiten her gründlich geprüft. Nach diesem Urteil setzte ein Zustrom zur Kraftfahrt ein. Es bürgerte sich ein, zuerst vom gehörlosen Führerscheinbewerber das Gutachten eines medizinisch-psychologischen Institut zu verlangen. Im zufriedenstellenden Fall ging der Gehörlose denselben Weg wie die Hörenden, bis er den Führerschein erhielt. Der Idealfall ist aber noch nicht eingetreten, denn die Gutachten, besonders der Amtsärzte leiden sehr unter der subjektiven Einstellung der Gutachter. Nachdem der Weg zum Führerschein frei war, erhöhte sich die Zahl gehörloser Kraftfahrer immens. Zum Erfahrungsaustausch strebten sie zueinander und die Keimzellen zu den ersten Motorclubs der Gehörlosen entstanden. Zuerst in Berlin, zwei Jahre später in Hamburg, dann in Lauffen am Neckar, Leonberg, Achern, Freiburg, Nürnberg, München und Hennef.
1959
Anerkennung des Weltverbandes der Gehörlosen durch die UNESCO, einer Unterorganisation der „Vereinten Nationen“ (UNO)
1958
Vom 30.08. – 13.09.1958 machte der Deutsche Gehörlosen-Bund im Rahmen des Bundesjugendplanes eine Bildungsfahrt nach ltalien, geleitet wurden sie von Gottfried Hock, München und Fritz Ellmers, Frankfurt.
Vom 01.–02.11.1958 hielt der Deutsche Gehörlosen-Bund seine Bundestagung in Wiesbaden, aus Rücksicht wurde dort die Tagung durchgeführt, weil im Jahre 1959 in dieser Stadt der 3. Weltkongreß stattfindet wird.
1955
2. Weltkongreß der Gehörlosen in Zagreb/Jugoslawien
13.09.1953
Arbeitstagung des OGB in Marburg/Lahn.
Neuer Präsident wurde Max Härdtner, Frankfurt/Main
1953
Heinrich Siepmann legte sein Amt als Präsident nieder.
22.08.1952
Arbeitstagung des OGB in Köln.
Vizepräsident Heinrich Siepmann wurde Nachfolger von Karl Wacker
27.01.1952
Am 27.01.1952 starb Präsident Karl Wacker im Alter von nur 47 Jahren auf einer Tagung an einem Herzinfarkt. Er wurde am 30.01. unter großer Beteiligung auf dem Friedhof in Stuttgart-Vaihingen zu Grabe getragen.
21.09.1951
1. Weltkongreß der Gehörlosen in Rom/Italien
Deutsche Vertreter: Karl Wacker und Heinrich Siepmann.
Heinrich Siepmann wurde 1. Vizepräsident des Weltverbandes der Gehörlosen
Oktober 1950
Am 28.10.1950 feierliche Eröffnung des ersten deutschen Gehörlosen-Heimes nach dem Kriege in Stuttgart-Botnang, an dieser Feierstunde nahmen teil:
1. Vorsitzender des Vereins für Gehörlosen-Wohlfahrt in Württemberg, Dr. Hoffmann, Landtagspräsident Wilhelm Keil, Heinrich Siepmann als Vizepräsident des DGB, Oberbürgermeister Dr. Kielt, Stultgart.
September 1950
Gespräch mit dem Bundesarbeitsminister Albert Storch, darin wurde besprochen, daß auch die Gehörlosen in das neue Schwerbeschädigtengesetz verankert werden. Gespräche wurden auch geführt über das Wiedergutmachungsgesetz und die vom Sterilisierungsgesetz betroffenen Gehörlosen.
Frankfurt am Main, am 26.08.1950
Das Präsidium des Deutschen Gehörlosen-Bundes:
Wacker, Siepmann, Feuerbaum. Reich, Else Feuerbaum,
Waldow. Deutscher Gehörlosen-Sportverband
Ellmers, Vertreter für Oberfranken
Tomei, Vertreter von Groß-Hamburg
Franz, Vertreter von Württemberg
Oettlein, Vertreter von Bayern
Becker, Gemeinschaft gehörloser Ostvertriebenen
Luthmer, Vertreter von Oberbayern
Krieg, Vertreter von Baden
Hahn, Vertreter von Rheinland-Pfalz
Krispien, Vertreter von Niedersachsen
Teckentrup, Vertreter von Nordrhein-Westfalen
Krentscher, Interessen-Verband der Ostvertriebenen
Härdtner, Vertreter von Hessen
Puich, Vertreter von Bremen
Pahlke, Protokollführerin
August 1950
Mitteilung der Deutschen Gehörlosen-Zeitung: Es wurden wegen Zusammenarbeit Gespräche mit dem Deutschen
Gewerkschaftsbundes geführt. Dabei wurden einige Punkten besprochen:
-
Verbindung mit der Bundesregierung
-
Allgemeine Steuerermäßigung für Gehörlose
-
Einsatz von Verbindungsmänner unserer Landesverbände mit den Landesbezirken der Gewerkschaften
Auch gab es zu dieser Zeit wichtige Gespräche wie z. B.
-
Einheitliche Regelung für die Ausgabe von Fahrpreisermäßigungen bei der Bundesbahn
-
Ermäßigung der Eintrittspreise für Gehörlose zum Besuch von Filmtheatern
-
Befreiung der mit Musik verbundenen Gehörlosen-Veranstaltungen von den GEMA-Gebühren (früher STAGMA).
Entschließung
Tagung des Deutschen Gehörlosen-Bundes am 26.127 .08.1 950 in Frankfurt! Main, diesmal sind auch die Vertreter der Landesverbände dabei, von den Landesverbänden fehlte nur Schleswig-Holstein.
Die Teilnehmer an der Sitzung des erweiterten Vorstandes des Deutschen Gehörlosen-Bundes am 25.08.1950 erklärten mit Zustimmung der anwesenden Landesvertreter, dass sie den Deutschen Gehörlosen-Bundes als Rechtsnachfolger des Reichsverbandes der Gehörlosen Deutschlands (REGEDE), welcher in den letzten Jahren der Nazizeit auf Veranlassung der ehemaligen Nationalsozialisten Volkswohlfahrt (NSV) ohne Befragung der Mitglieder in die „Deutsche Gehör- und Sprachbeschädigten-Wohlfahrt“ eingegliedert wurde, betrachten.
Der Deutsche Gehörlosen-Bund erfaßt die deutschen Gehörlosen in ihrer überwiegenden Mehrheit und betrachtet sich als ihre Kampforganisation. Er lehnt alle Bestrebungen ab, wie Selbsthilfe- und Fürsorgeverbände zu zersplittern. Von der Bundesregierung und den landesregierungen erwartet er bei der Durchsetzung seiner Forderungen beste Unterstützung und regt an, daß bei allen Landesregierungen nach dem Beispiel von Nordrhein-Westfalen Gehörlosen-Beiräte gebildet werden, die die Regierungen bei Beschlüssen über Gehörlosenfragen beraten.
01.07.1950
Ab dieser Zeit gab es nur noch eine einheitliche Gehörlosen-Zeitung – „Deutsche Gehörlosen-Zeitung“. Die bislang geführten Zeitungen „Blätter für Gehörlose“, einst von Karl Wacker geführt, „Gehörlosen-Sport“, geführt von Heinrich Siepmann und die Zeitung „Der Gehörlose“ von Herrn Oberlehrer Engelmann, München werden zu einer Einheitszeitung „Deutsche Gehörlosen-Zeitung“ zusammengelegt. Diese Zeitung wird damit das alleinige Amtsblatt des Deutschen Gehörlosen-Bundes und gleichzeitig auch das Sprachrohr zu allen Gehörlosen Deutschlands und der Welt.
DGB Gründungsmitglieder 1950
Die Gründungsmitglieder des Deutschen Gehörlosen-Bundes von 1950 – vorne sitzend: Leo Becker ?
Erste Reihe vorne von links …., Karl Wacker (Kreuz), Rubens-Alcaix ??, Siepmann, Boris Tomei,
Zweite Reihe von links: …., Bartke ?, Erika Pahlke, …., …., …., …., Heinz Walter (?)
Dritte Reihe von links: ….,…., ……, ……, ….., ….. , ….., August Schäfer
Vierte Reihe von links: ….., ….., ….., …… , ….., …..
Fünfte Reihe von links: ……., ……, Fritz Ellmers
14./15.01.1950
Gründung des Deutschen Gehörlosen-Bundes in der Rheinhalle in Düsseldorf:
Karl Wacker, Stuttgart wurde einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt, Herr Dipl.-Kaufmann Heinrich Feuerbaum aus Dortmund wurde als Geschäftsführer bestellt. Mit Stimmenmehrheit wurde Heinrich Siepmann aus Mülheim/Ruhr als Stellvertreter gewählt. Als dringlichste Aufgabe des neuen Vorstandes wurde die Lohnsteuerermäßigung für Gehörlose angesehen.
1950