DGB seit 1927

Regede 1927-1944

Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands e.V.

15./16.01.1927

Gründungsversammlung des „Reichsverbandes der Gehörlosen Deutschlands“ (ReGeDe) in Weimar

Der geschäftsführende Vorstand wurde gewählt:
1. Vorsitzender Fritz Albreghs (Kaufmann , Berlin)
2. Vorsitzender Johann Liepelt (h., Oberlehrer, Berlin)
1. Schatzmeister Oskar Schönrock (h. , Stadtobersekr., Berlin)
2. Schatzmeister Alfons Levy (Chemiker, Berlin)
1. Schriftführer Fritz Mehle (Pressvergolder, Berlin)
2. Schriftführer Richard Siebke (Tapezierer, Berlin)
Beisitzer Paul Kroner (Zahntechniker, Berlin)

05.05.1927

Der Antrag für den Eintrag in das Vereinsregister wird durch den RA. Heinrich Kroner (Berlin) gestellt.

09.05.1927

Änderung der Satzung, Sitz des Regede: Berlin SO 33, Muskauerstraße 46

08.06.1927

Eintragung des „Regede“ in das Vereinsregister Nr. 5157, (Öffentlicher Anzeiger Nr. 1, 18. Juni 1927)

05.10.1928

Rücktritt des 1. Vorsitzenden Fritz Albreghs

08.11.1928

Ersatzwahl:
1. Vorsitzender Paul Hoppe
1. Kassierer Ludwig Becker (h., Oberlehrer)
1. Schriftführer Martin Kaiser (Schlossermeister)

31.03.1929

Vertreterversammlung in Leipzig mit Neuwahl:
1. Vorsitzender Willi Ballier (Graphiker)
2. Vorsitzender Johannes Liepelt (h.)
1. Schatzmeister Ludwig Becker (h., Oberlehrer)
2. Schatzmeister Alfons Levy (Chemiker, Berlin)
1. Schriftführer Wilhelm Mertens, (Buchdrucker)
2. Schriftführer Karl Brachmann, (Lithograph)
Beisitzer Paul Hoppe, (Holzbildhauer)

22.-24.05.1931

2. Tagung in Stuttgart mit Neuwahl:
1. Vorsitzender Willi Ballier
2. Vorsitzender Johannes Liepelt (h.)
1. Schatzmeister Ludwig Becker
2. Kassierer Richard Siebke
1. Schriftführer Paul Hoppe
2. Schriftführer Adolf Peters, (Feinmechaniker)
Beisitzer Friedrich Nossbach, (Schuhmacher)

Ostern 1933

3. Vertretertagung in Berlin (Gleichschaltung)
Notvorstand und Ernennung des Vorstandes:
Reichsfachschaftsleiter Fritz Albreghs
Reichsschatzmeister Edmund Matz, Volkswirt
Reichssekretär Walter Gross, Bildhauer

Namens- und Satzungsänderung des Regede
zum „Nationalsozialistischen Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands e. V.“

09.08.1933

Neuernennung des Reichsekretärs Werner Thomas (bisher Gross)

Herbst 1933

Der Verein darf It. Schreibens der NSDAP die Bezeichnung „Nationalsozialistischer Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands e. V.“ nicht führen. (Gehörlosenzeitung)

01.04.1934

Änderung der Satzung

Pfingsten 1935

1. Deutscher Gehörlosentag in Frankfurt/Main
4. Vertreterversammlung

14.-16.05.1937

2. Deutscher Gehörlosen-Tag in Breslau
5. Ordentliche Hauptversammlung

10.11.1937

Änderung der Satzung

22./23.06.1940

Führerratssitzung in Weimar
Ernennung: Reichsbundesleiter Karl Hans Brunner (Wien)
Änderung der Satzung

26.12. 1940

Änderung der Satzung und des Namens des Regede
in „Reichsbund (bisher Reichsverband) der Gehörlosen Deutschlands e. V.“

06.05.1943

Gründungsversammlung der „Deutschen Gehör- und Sprachgeschädigtenwohlfahrt“ (DGS) in Plauen/ Vgtl.
Leiter der DGS: Engelmann (h., München)
Sachbearbeiter für das Taubstummenwesen: Schmähl (h., Breslau)
Sachberater für das Taubstummenwesen: Alfred Reifke (Berlin)
Beirat für den Reichsbann „G“ der Hitlerjugend: Eisermann (Tilsit)

Der Regede geht in der DGS auf.

03.06.1943

Auflösungsantrag des Regede beim Amtsgericht

15.10.1943

Ablehnungsantrag der Auflösung des Regede beim Amtsgericht

04.02.1944

Löschungsantrag des Regede (Auflösung) beim Amtsgericht

17.03.1944

Antrag auf Aberkennung der Rechtsfähigkeit des Regede beim Amtsgericht

20.03.1944

Antrag der Zurückziehung auf Aberkennung der Rechtsfähigkeit

DGB 1950 – 2002

DGB 1950-2002
Die westdeutsche Gehörlosenbewegung

AGDV-GSV 1957-1991
Die ostdeutsche Gehörlosenbewegung

14./15.01.1950

Gründung des Deutschen Gehörlosen-Bundes in der Rheinhalle in Düsseldorf:
Karl Wacker, Stuttgart wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt. Heinrich Siepmann aus Mülheim/Ruhr wurde als Stellvertreter gewählt. Heinrich Feuerbaum aus Dortmund wurde als Geschäftsführer bestellt.

01.07.1950

Ab dieser Zeit gab es nur noch eine einheitliche Gehörlosen-Zeitung – „Deutsche Gehörlosen-Zeitung“ unter der Leitung von Heinrich Siepmann. Die bislang geführten Zeitungen „Blätter für Gehörlose“, einst von Karl Wacker geführt, und „Gehörlosen-Sport“, geführt von Heinrich Siepmann werden zu einer Einheitszeitung „Deutsche Gehörlosen-Zeitung“ zusammengelegt. Diese Zeitung wird damit das alleinige Amtsblatt des Deutschen Gehörlosen-Bundes und gleichzeitig auch das Sprachrohr zu allen Gehörlosen Deutschlands und der Welt.

26.8.1950

Bei der Tagung des Deutschen Gehörlosen-Bundes erklärten die Teilnehmer an der Sitzung des erweiterten Vorstandes des DGB mit Zustimmung der anwesenden Landesvertreter, dass sie den Deutschen Gehörlosen-Bundes als Rechtsnachfolger des Reichsverbandes der Gehörlosen Deutschlands (REGEDE), welcher in den letzten Jahren der Nazizeit auf Veranlassung der ehemaligen Nationalsozialisten Volkswohlfahrt (NSV) ohne Befragung der Mitglieder in die „Deutsche Gehör- und Sprachbeschädigten-Wohlfahrt“ eingegliedert wurde, betrachten.
Der Deutsche Gehörlosen-Bund erfaßt die deutschen Gehörlosen in ihrer überwiegenden Mehrheit und betrachtet sich als ihre Kampforganisation. Er lehnt alle Bestrebungen ab, wie Selbsthilfe- und Fürsorgeverbände zu zersplittern. Von der Bundesregierung und den Landesregierungen erwartet er bei der Durchsetzung seiner Forderungen beste Unterstützung und regt an, dass bei allen Landesregierungen nach dem Beispiel von Nordrhein-Westfalen Gehörlosen-Beiräte gebildet werden, die die Regierungen bei Beschlüssen über Gehörlosenfragen beraten.

21.09.1951

1. Weltkongreß der Gehörlosen in Rom/Italien – Der Weltverband der Gehörlosen wurde dort gegründet. Deutsche Vertreter: Karl Wacker und Heinrich Siepmann.
Am 27.01.1952 starb Präsident Karl Wacker im Alter von nur 47 Jahren auf einer Tagung an einem Herzinfarkt. Er wurde am 30.01. unter großer Beteiligung auf dem Friedhof in Stuttgart-Vaihingen zu Grabe getragen.

22.08.1952

Arbeitstagung des DGB in Köln: Vizepräsident Heinrich Siepmann wurde Nachfolger von Karl Wacke

13.09.1953

Arbeitstagung des DGB in Marburg/Lahn: Heinrich Siepmann hat sein Amt als Präsident niedergelegt.
Neuer Präsident wurde Max Härdtner, Frankfurt/Main

1958

Vom 01.–02.11.1958 hielt der Deutsche Gehörlosen-Bund seine Bundestagung in Wiesbaden. Aus Rücksicht wurde dort die Tagung durchgeführt, da der DGB im Jahr 1959 dort den 3. Weltkongress der Gehörlosen ausrichten wird.

01.06.1957

Gründung des Allgemeinen Deutschen Gehörlosenverbandes (ADGV) in Halle/Saale:
Erster Präsident Günter Wöller.
Hauptamtlicher Geschäftsführer Bruno Schliebenow

1959

Anerkennung des Weltverbandes der Gehörlosen durch die UNESCO, einer Unterorganisation der „Vereinten Nationen“ (UNO)

01.07.1957

Herausgabe der Zeitschrift „Der deutsche Gehörlose“

22. – 26.08. 1959

3. Weltkongreß der Gehörlosen in Wiesbaden. Im Rahmen des Programmes wurde auch die 2. Sternfahrt der gehörlosen Kraftfahrer Deutschlands durchgeführt. Der Bund der gehörlosen Kraftfahrer Deutschlands verlegte seine alljährlich durchgeführte Sternfahrt für 1959 nach Wiesbaden.

März 1960

Wahl von Bruno Schliebenow zum amtierenden Präsidenten durch den Zentralvorstand des ADGV.
Nach Abberufung von G. Wöller

18./19. 10. 1961

Arbeitstagung des Deutschen Gehörlosen-Bundes in Hamburg. Max Härdtner tritt als Präsident ab. Wahl von Bruno Kühne zum neuen DGB-Präsidenten

14.-15.10.1961

II. Verbandskongress in Meißen, Präsident Bruno Schliebenow

21.-23.10.1965

III. Verbandskongress in Berlin. Wiederwahl Bruno Schliebenow zum Präsidenten. Nach dem Tode Schliebenows im November 1966 wird der bisherige Vizepräsident Emil Friedberger im Frühjahr 1967 vom Zentralvorstand als Interims-Präsident gewählt.

04./05.10.1969

Bundestagung des DGB in Hannover: Präsident Bruno Kühne ist am 01.12.1968 nach schwerer Krankheit gestorben.
Dort wurden Fritz Ellmers, Frankfurt/Main zum neuen Präsident gewählt, Wolfgang Czempin, Wiesbaden, zum Vizepräsident und Heinrich Potthoff, Bielefeld, zum Schatzmeister gewählt.

26.-27.06.1969

IV. Verbandskongress in Karl- Marx- Stadt (Chemnitz), Präsident Emil Friedberger

10./11.11.1973

5. Bundestreffen und Arbeitstagung des DGB in Hanau. Wolfgang Czempin, Wiesbaden wurde als neuer Präsident des DGB gewählt.

18.-20.10.1973

V. Verbandskongress in Leipzig, Wiederwahl Emil Friedberger zum Präsidenten.
Umbenennung des Verbandes in „Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verband der DDR“ (GSV)

05.04.1975

1. Sendung „Sehen statt Hören“ in den 3. Programmen

01.07.1974

Verbandszeitung erscheint unter dem Namen „gemeinsam“.

22./23.10.1977

Arbeitstagung in Fulda. Vorstellung des Schreibtelefons durch Herrn Dr. Krause von der Hörgeschädigten-Technik Münster.

19.09.1977

VI. Verbandskongress in Karl-Marx-Stadt. Präsident Ernst Liehr.

1981

Das internationale Jahr der Behinderten 1981 wurde zum Anlaß genommen, eine Unterschriftenaktion zu starten. Unterschriften für den Wunsch nach Untertiteln in der „Tagesschau“ im Fernsehen. Am Ende des Jahres 1981 wurde die Unterschriftenaktion abgeschlossen. Zu unserem großen Erstaunen haben viele Bundesbürger unseren Wunsch unterstützt. Über eine halbe Million, genau 575.000 Unterschriften kamen zusammen, ein wahrhaft stolzes Ergebnis.

30.09.–02.10.1977

VII. Verbandskongress in Erfurt. Präsident Karl Reschke.

26.09.1981

Erstmalige bundesweite Veranstaltung „Tag der Gehörlosen“ vor dem Frankfurter Rathaus.

09.04.1983

Erste Fernsehsendung für Hörgeschädigte „Im Bilde im DFF“.

05.03.1982

Am 05.03.1982 wurden im Gehörlosen- und Schwerhörigenzentrum in Frankfurt/Main in feierlicher Form 575.000 Unterschriften „Untertitel in der Tagesschau“ an die Fernsehanstalten übergeben. Alle Redner würdigten dieses „Historische Ereignis der Gehörlosen“.

22.-28.03.1987

Auf der Mitarbeiterschulung des DGB vom 22.-28.03.1987 in Gernsbach-Lautenbach/Schwarzwald befasste man sich mit dem Thema „Recht der Gehörlosen auf Dolmetscher“ und sowie auch „Der Gehörlosendolmetscher-Einsatz in der Bundesrepublik Deutschland“.

11.05.1987

Am 11.05.1987 wurde an der Universität Hamburg das „Zentrum für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser“ eröffnet. Es ist die erste und einzige Einrichtung dieser Art in Deutschland. Die Leitung dieser Einrichtung übernahm Prof. Siegmund Prillwitz.

19.-21.11.1987

VII. Verbandskongress in Berlin. Wiederwahl Karl Reschke zum Präsidenten.

19.-22.07.1988

Treffen zwischen den Vertretern des Deutschen Gehörlosen-Bundes und des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der DDR in Bonn-Bad Godesberg.

Juli 1988

1. Arbeitstreffen der Präsidien beider deutschen Gehörlosenverbände in Bonn-Bad Godesberg

September 1988

Im September 1988 fordert das Europäische Parlament die offizielle Anerkennung der Gebärdensprache.

14.12.1988

Wolfgang Czempin legte am 14.12.1988 sein Amt als Präsident nieder, daraufhin übernahm Vizepräsident Robert Brück, Mainz für ein Jahr die Geschäfte des DGB.

25.-28.04.1989

Delegation des Deutschen Gehörlosen-Bundes in Ostberlin – Begegnung mit den Vertretern des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der Deutschen Demokratischen Republik (GSV).
Auf der Bundestagung am 13.10.1989 an läßlich des Bundestreffens der deutschen Gehörlosen in Karlsruhe wurde Herr Dr. Ulrich Hase, Rendsburg neuer Präsident, 1. Vizepräsident Robert Brück, Mainz, Käthe George, 2. Vizepräsidentin, Bremen, Horst Koppe, Schatzmeister, Karlsruhe.

April 1989

2. Arbeitstreffen der Präsidien beider deutschen Gehörlosenverbände in Ostberlin

seit 1990

15. – 16.06.1990

15. – 16.06.1990 fand in Berlin der außerordentliche Kongress des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der DDR statt.

18.-21.10.1990

Außerordentliche Bundestagung des DGB in Kiel: Erstmals sind die Landesverbände der neuen Bundesländer dabei, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Einhellig kam es allen zum Ausdruck, dass man sehr froh sei, endlich wieder wie vor der DDR-Zeit einen eigenen Gehörlosenverband mit eigener Führung durch Gehörlose zu haben und man hoffte, mit der Aufbauarbeit gut voran zukommen. Für alle Anwesenden war die Aufnahme der neuen Landesverbände in den Deutschen Gehörlosen-Bund ein historischer Moment.

17. – 19.10.1991

DGB-Bundestagung mit Wahl des Präsidiums in Berlin. Ulrich Hase, Rendsburg wurde wieder DGB-Präsident, 1. Vizepräsident Robert Brück, Mainz und Martin Domke, Dresden wurde als Vertreter der ostdeutschen Gehörlosen zum 2. Vizepräsident gewählt. Schatzmeister Horst Koppe, Karlsruhe

10.-12.09.1993

1. Frauenpolitisches Wochenendseminar unter Leitung des Präsidiumsmitglied und Frauenbeauftragten Gerlinde Gerkens, Kiel.

14.-17.10.1993

1. Deutsche Kulturtage der Gehörlosen unter dem Motto „Eine Kultur bringt sich zur Sprache“ in Hamburg.

26.08.1994

1. Wahlveranstaltung des DGB zur Bundestagswahl in Duisburg.

23.06.1995

Großdemonstration in Hamburg – über 2.000 Gehörlose kamen nach Hamburg, um für Gebärdensprachdolmetscher-Einblendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu demonstrieren.

23.-26.10.1997

2. Deutsche Kulturtage der Gehörlosen unter dem Motto „Eine Kultur setzt Zeichen“ in Dresden.

28.08.1998

2. Wahlveranstaltung des DGB zur Bundestagswahl in Bonn.

23.01.1999

Am 23.01.1999 wurde in Rendsburg der Fachausschuß Jugend des Deutschen Gehörlosen-Bundes eingerichtet.

14.10.1999

Auf der Mitgliederversammlung des DGB in Essen wurde die bisherige Vizepräsidentin Gerlinde Gerkens neue Präsidentin des DGB, als erste Frau in der Geschichte des DGB.

01.07.2001

Sozialgesetzbuch IX tritt in Kraft. Wichtigster Punkt: Gebärdensprache kommt zum 1. Mal im Gesetz vor, wurde jetzt anerkannt.

01.05.2002

Bundesgleichstellungsgesetz tritt in Kraft. Deutsche Gebärdensprache ist als vollwertige Sprache gesetzlich anerkannt.

01.-06.09.2001

3. Deutsche Kulturtage der Gehörlosen unter dem Motto „Eine Kultur findet Anerkennung“ in München.

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