Gehörlose in der NS-Zeit

Hintergrundinformation:
Mit Ausschnitten aus dem Film „Verkannte Menschen“ vom Jahr 1932 sowie weiteren Dokumenten und Erzählungen von Zeitzeugen produziert der Deutsche Gehörlosen-Bund 2013 einen neuen, einstündigen Film mit dem Titel „Die Gehörlosen in der NS-Zeit“.

Dieser Film wird aufzeigen, wie die Vielfalt der Gehörlosengemeinschaft in Deutschland und insbesondere in Berlin während der NS-Zeit Schritt für Schritt zerstört wurde.

Im Jahr 1931 wurde in der Berliner NSDAP eine Ortsgruppe für Gehörlose und Schwerhörige gegründet. Es folgte ein Gehörlosen-SA-Sturm in Berlin. Kurz nach der Machtergreifung verdrängte der gehörlose NS-Ortsgruppenleiter den bisherigen Vorsitzenden des „Reichsverbands der Gehörlosen Deutschland e.V.“ (Regede) aus seinem Amt. Im Zuge der „Gleichschaltung“ wurden viele Gehörlosenvereine in Deutschland zwangsaufgelöst und in Ortsgruppen des Regede umgewandelt. Politisch Andersdenkende verloren ihre Ämter. Rund 1.000 gehörlose Juden in Deutschland, davon etwa 600 in Berlin, wurden aus ihren Gehörlosenvereinen ausgeschlossen, später zumeist deportiert und ermordet. Aufgrund des Erbgesundheitsgesetzes verfügte das NS-Regime zwischen 1934 und 1945 die Zwangssterilisierung von ca. 15.000 Gehörlosen. Etwa 1.500 gehörlose „geistig Behinderte“ und „psychisch kranke“ Menschen zählten zu den Opfern des „Euthanasie“-Massenmordes während des Zweiten Weltkriegs.

Unser Projekt wird vom Hauptstadtkulturfonds gefördert. Kulturprojekte Berlin ist der Organisator des Berliner Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“.

Hier die Pressemitteilung.

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